Ich kenne keine einzige Frau die nicht in sich diese Stimme kennt. Diese Stimme, die immer etwas findet. Beine zu dick, Brüste zu klein, Nase zu groß, Hintern zu fett, Bauch sieht aus wie 8.Monat…
Diese Stimme. Sie spricht einfach los.
Und auch wenn ich ihr nicht mehr voll glaube, sie fängt sofort an zu sprechen wenn ich ein Foto von mir betrachte. Sie ist in jeder von uns quasi als Dauer-App installiert.
Die Sache ist: wenn ich umgeben von meinen Schwestern nackt im Wald sitze, dann sehe ich nur wunderschöne Göttinnen. Frauen voller Anmut. Unendlich schön bis ins grenzenlose Detail vollkommen.
Und ich bin mitten unter ihnen. Wir begegnen uns tief im Kreis. Wir lauschen. Wir teilen.
Wir sind.
Wir fühlen uns sicher.
Wir fühlen uns sicher.
Wir fühlen uns SICHER.
Lass das Mal sinken. Wir fühlen uns nackt im Wald im Kreis sicher.
Ich fühle mich sicher.
Ich fühle mich.
Ich fühle.
Ich fühle meinen Körper.
Ich bewohne ihn vollständig.
Ich bewohne meine Beine.
Ich bewohne meine Brüste.
Ich bewohne meinen Schoß.
Schönheit als mein Ausdruck von Sicherheit.
Als Mädchen habe ich gehört: mit dem Hintern musst du aufpassen. Und so. Ihr kennt das.
Und wir Menschenfrauen machen alle das gleiche. Wir fühlen uns in unserem Körper nicht mehr sicher. Wir fangen an, diese bewerteten Körperstellen innerlich zu meiden.
Und der Hintern, die Beine, die Brüste werden Stück für Stück und kontinuierlich weiter fremd. Ein Objekt. Nicht mehr bewohnt.
Und dann kommt die Stimme…sie plappert außen und innen von Barbie-Maßen denen keine gesunde Frau entspricht.
Und was ist, wenn wir mit der Perfektionierung unserer Körper niemals ankommen werden?
Und wenn wir uns damit unser ureigensten Kraft berauben? Was ist wenn wir ganz frech und unverschämt beginnen, all diese dicken Beine und runden Bäuche zu BEWOHNEN?
Und wenn wir miteinander üben uns in einem sicheren Raum sicher zu fühlen – dann ist sie plötzlich ganz selbstverständlich da. Diese Schönheit. Dieses wunderbar urweibliche, ganz ursprüngliche und selbstverständliche Gefühl von Schönheit in meinem Körper. Den ich bewohne. Hier.